Als Kami Ghanavati vor 13 Jahren erstmals zum Wasserballtraining kam, war die Freude beim SV Aegir Arnsberg groß. Man freute sich über jede Verstärkung. Natürlich mutete es etwas exotisch an, einen Wasserballer aus dem Iran in den eigenen Reihen zu haben. Und dann auch noch jemand, der als Torwart im Nationalkader gestanden hatte.
Als viel wichtiger erwies sich aber, dass man mit Kami vor allen Dingen menschlich einen guten Fang gemacht hatte. Er war von Anfang an ungewöhnlich liebenswert, freundlich und zuverlässig. Jeder wusste, wie schwer er es hatte, als Asylbewerber in Arnsberg Fuß zu fassen. Aber gerade weil er so freundlich war, sich so sehr um Integration und auch um das Erlernen der deutschen Sprach bemühte, war es jedem ein Bedürfnis, zu helfen wo man konnte. Sei es im Alltäglichen, durch Unterstützung bei der Beschaffung von Möbeln und Geräten, aber auch im Hinblick auf den Schriftverkehr mit den Ämtern und Einrichtungen. Der Verein half, wo er konnte. Und Kami zeigte sich stets dankbar und seinerseits wiederum hilfsbereit, wo er helfen konnte.
Besser kann ein Vereinsleben nicht aussehen. Und besser kann Integration nicht aussehen.
Und der SV Aegir hat das große Glück, das gleiche tolle Verhältnis zu einem weiteren (ehemaligen) Asylbewerber hinzukriegen, nämlich zu Evgeniy Belov, der - mittlerweile Deutscher Staatsbürger - dem Verein mindestens genau so viel gegeben hat, wie er an Hilfe vom Verein erhalten hat.
Diese beiden Beispiele zeigen jedenfalls, wie gut es möglich ist, in der Gesellschaft voll und ganz integriert zu werden, wenn sich beide Seiten ein bisschen Mühe geben.
Dem SV Aegir würde jedenfalls ohne die beiden sehr, sehr viel fehlen.
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